Beginn: 19:00 Uhr
Verhängnisse – María Stuart, Ariadne und Lieder über die Liebe
Clarissa Renner (Sopran) und Ruth Eggert (Piano)
Robert Schumann liebt Clara Wieck. Clara liebt das Klavier. Auch Hugo Wolf liebt das Klavier, seine Geige und die Frauen. Hamlet liebt seine Frau Ophelia. Aber nur heimlich. Offensichtlich liebt er seine Rachezüge, das Drama der Politik und große Worte. Viele Worte wechseln Maria Stuart und Franz II. nicht; er stirbt einfach zu früh. Und ihre Liebe ist wohl mehr erlernt und verpflichtet als echt. Echt scheint die Liebe von Maria zu Lord Darnley, der dann ermordet wird. Lord Darnley liebte Maria auch zurück – und die Macht, die sie ausstrahlte. Joseph Haydn liebt auch eine Maria, aber Maria Theresia Keller liebt ihn nicht so recht zurück. Er liebt Kinder, bekommt aber keine, wie Königin Elisabeth, die sich mit der Liebe schwertut. Genauso wie Maria Anna Theresia Haydn. Sie liebt statt der Musik ihres Mannes das Essen, das sie kocht. Der Minotaurus isst auch gern, am liebsten junges Menschenfleisch. Aber Ariadne liebt Theseus. Ein roter Faden ist ihre Liebe im Labyrinth gegen das Ungeheuer. Theseus liebt Ariadne auch, jedenfalls streckenweise. Dann liebt er aber plötzlich Helena, eine junge Tempeldienerin, noch mehr und lässt Ariadne mit ihren Gefühlen allein auf Naxos zurück.
Clarissa Renner hat Alte Musik studiert und mit ihrem eigenen Ensemble schon viele und vielfältige Programme konzipiert und gestaltet. Aber weil das Leben Vieles bereithält und es einfach zu viel schöne Musik gibt, entdeckt sie nun mit einer Schulfreundin aus dem Rutheneum, einer inspirierenden Pianistin und Mutter der besten Freundin ihrer Tochter, die Musik des 19.Jahrhunderts. Ruth Eggert, die während ihres Opernkorrepetitionsstudium ihre Liebe zum romantischen Lied entdeckt hat, therapiert Menschen nicht nur durch ihr beseeltes Klavierspiel sondern dank ihrer Feldenkrais-Ausbildung auch in Einzelarbeit.